Buddhistische Themen für den Unterricht

Neben der Vermittlung buddhistischen Grundwissens stehen bei allen Themen folgende ethischen Grundfragen im Fokus:
Glück · Ursachen von Glück und Leid · lebensbejahende Einstellung · Bewusstwerdung von Gefühlen und Verhalten · bewusster Umgang mit Gefühlen und Gedanken · Selbstbestimmung und Entscheidungsfreiheit · Verantwortungsbereitschaft und sinnvolle Lebensführung.

Details zu Aufbau und Nutzung der Unterrichtseinheiten finden Sie unter "Konzept".

 

  1. BUDDHAS LEBENSGESCHICHTE
    Buddha Shakyamuni wird als historische Persönlichkeit mit den verschiedenen Stationen seines Lebensweges vorgestellt. Die Erkenntnis der Vergänglichkeit und der Wunsch, dauerhaftes Glück für alle Lebewesen zu finden, veranlassten ihn, sein vertrautes Leben im Palast aufzugeben und nach Mitteln bzw. Methoden zu suchen, die das Leid der Wesen beendete; dies mündete in der Erleuchtung. In den verschiedenen buddhistischen Traditionen werden bestimmte Aspekte seines Lebens unterschiedlich stark betont.
     
  2. BUDDHAS LEHRE
    Buddhas Lehre beinhaltete Wege, wie man aus Verwirrung und Leid herausfindet und Freiheit und Glück erlebt. Seine Unterweisungen werden traditionell in Theravada (Schule der [Ordens-] Älteren), Großer Weg (Mahayana) und Diamantweg (Vajrayana) unterteilt. Die Merkmale des Buddhismus als Erfahrungsreligion und die Schnittmengen zwischen Buddhismus, Philosophie und Psychologie, Religion und Wissenschaft werden aufgezeigt.
     
  3. DIE VIER EDLEN WAHRHEITEN
    Buddhas Belehrungen zu den Vier Edlen Wahrheiten erklären Grundlage, Weg und Ziel. Es gibt Leid, eine Ursache des Leids, ein Ende des Leids und einen Weg dorthin. Das Ziel ist ein freudvoller Zustand jenseits von Leid und drückt sich in Befreiung und Erleuchtung aus. Diesen Zustand hat Buddha verwirklicht. Er gab lebensnahe praktische Methoden, wie auch andere den Weg gehen können.
     
  4. DIE 10 NÜTZLICHEN UND SCHÄDLICHEN
    HANDLUNGEN
    Es geht um den bewussten Umgang mit Körper, Rede und Geist. Durch nützliche Handlungen werden gute Eindrücke im Geist aufgebaut, was zu Vertrauen und Entwicklung führt. Schädliche Handlungen führen zu Leid. Man erkennt nicht, dass letztendlich alles, was man tut, auf einen selbst zurückfällt. Buddha gab keine Gebote, sondern verwies auf die Eigenverantwortung. 
     
  5. KARMA – URSACHE UND WIRKUNG
    Nach buddhistischer Auffassung ist Karma nicht gleichbedeutend mit Schicksal, sondern die Grundlage zu persönlicher Freiheit und zu einem verantwortungsbewussten, sinnvollen Leben. Handlungen haben Konsequenzen. Buddha sprach von Ursache und Wirkung. Es geht darum, diese Zusammenhänge zu erkennen und dementsprechend sein Leben bewusst zu gestalten.
     
  6. MITGEFÜHL UND WEISHEIT
    Um anderen wirklich sinnvoll nützen zu können, braucht man Mitgefühl und Weisheit. Mitgefühl bezieht alle Lebewesen mit ein, und Weisheit ist nötig, um angemessen, weitblickend und sinnvoll zu handeln. Das Glück der anderen ist wichtig, da man letztendlich nicht von ihnen getrennt ist. Der Erleuchtungsgeist ist der Wunsch, zum Wohle aller Wesen Erleuchtung zu erlangen. Dies ist das Ziel im Großen Weg und im Diamantweg-Buddhismus.
     
  7. DIE SECHS BEFREIENDEN HANDLUNGEN
    Im Mittelpunkt des Großen Weges steht der Weg des Bodhisattva, jemand, der sich zum Besten aller verwirklicht. Grundlegend zeichnet sich dieser Weg durch die Motivation aus, alle Wesen zu Befreiung und Erleuchtung zu führen. Die praktische Umsetzung dieses Weges drückt sich in den „Sechs Befreienden Handlungen“ aus. Sie werden Befreiende Handlungen genannt, weil sie aus einem eingeengten, ich-bezogenen Konzept herausführen. Man beginnt nach und nach zu verstehen, dass Subjekt, Objekt und Tat Teile einer Ganzheit sind.
     
  8. DIE ERLEUCHTUNG
    Im Buddhismus werden zwei Stufen der Erleuchtung unterschieden. Die erste Stufe wird Befreiung genannt und zeichnet sich durch die Erfahrung aus, dass es kein wirkliches Ich gibt, wodurch die persönliche Erfahrung von Leid endet. Auf der Stufe der Erleuchtung ist der Geist frei von allen begrenzenden Vorstellungen; alle innewohnenden Qualitäten sind vollständig entfaltet. Buddha Shakyamuni zeigte, dass dieser Zustand dauerhaft erlebbar ist und gab Methoden, wie man Erleuchtung verwirklichen kann.
     
  9. BUDDHISTISCHE MEDITATION
    Buddhistische Meditationen sind praktische Übungen, die sowohl Geistesruhe als auch unmittelbares Erkennen des Geistes hervorbringen. Sie lösen die Begrenzungen des Intellekts auf, schwächen und entfernen störende Gefühle und verwirrende Konzepte; auf diese Weise werden gleichzeitig sinnvolle Eindrücke im Geist aufgebaut. Die innewohnenden erleuchteten Eigenschaften treten mehr und mehr hervor. Lehrer, die in einer authentischen Übertragungslinie stehen, geben die Meditationsanweisungen weiter.
     
  10. DIE VERBREITUNG DES BUDDHISMUS
    Im Laufe der letzten 2500 Jahre breitete sich der Buddhismus von Indien über die verschiedenen asiatischen Länder aus. Im Ursprungsland Indien verschwand er jedoch weitgehend wegen islamischer Eroberungen im 11. und 12. Jahrhundert, in Tibet Mitte des 20. Jahrhunderts aufgrund chinesischer Invasion. Seit den 1970er Jahren findet der Buddhismus besonders in den westlichen Ländern vermehrt großen Anklang. Vor allem in Ländern mit Religionsfreiheit gibt es Meditierende, die in ihren Gemeinschaften unterschiedliche buddhistische Traditionen fortführen.
     
  11. TOD UND WIEDERGEBURT
    Aus buddhistischer Sicht sind Tod wie auch Geburt ein Übergang, wie viele andere Übergänge im Leben auch (Kindheit > Jugend, Jugend > Erwachsenenwelt, usw.). Buddha Shakyamuni gab detailliertes Wissen über den Sterbeprozess, die Zeit im Tod und den Kreislauf der Wiedergeburten. Er beschrieb auch, wie man jede Phase des Lebens, Sterbens, Todes und der Wiedergeburt zum Besten aller Wesen nutzen kann. Die Körper vergehen, aber der Geist, der „Erleber“ aller Dinge, ist dauerhaft wie der Raum. Versteht man die Unzerstörbarkeit des Geistes, verliert man die Angst vor dem Tod. Bodhisattvas lassen sich bewusst wiedergebären, um nützlich zu sein.